Dranbleiben! Das ist diejenige Fähigkeit, die wohl am meisten unterschätzt wird!
Warum ist es wichtig und wie schaffst du es selbst an den wirklich wichtigen Themen dranzubleiben?
Ich glaube, eine der meist unterschätzten Fähigkeiten – gerade für uns als kreative Menschen – ist das Dranbleiben. Also wirklich dran zu bleiben an dem, was du dir vorgenommen hast: an deinen Themen, deinen Projekten, deinem künstlerischen Vorhaben. Und zwar so lange, bis es entweder erfolgreich ist – oder zumindest so, wie du es dir vorgestellt hast.
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Warum fällt uns Dranbleiben eigentlich so schwer?
Der erste Punkt ist ganz simpel – und doch so entscheidend: Kreative Menschen, und dazu zählst du ganz bestimmt, denken sich lieber etwas Neues aus. Das ist unsere Natur. Neu, spannend, aufregend – das können wir. Aber bei etwas zu bleiben, das wir schon angefangen haben? Das fordert eine ganz andere Energie. Und genau das beobachte ich immer wieder bei den Künstler°innen, mit denen ich arbeite. Es wird lieber ein neues Projekt begonnen, als das bestehende wirklich in die Welt zu bringen. Und zwar so, dass es Wirkung entfaltet.
Zweiter Punkt: Unsere Zeit ist voll mit Ablenkung. Social Media, YouTube, Mails, Nachrichten. Wir leben in einem Dauerfeuer von Reizen – und das macht es schwer, den Fokus zu halten. Die Versuchung, etwas Neues zu beginnen, ist einfach immer da. Und das bedeutet: dranzubleiben wird zur bewussten Entscheidung – jeden Tag neu.
Dritter Punkt: Es ist manchmal schlicht… langweilig. Ja, regelmäßiges Tun ist oft nicht sexy. Es fordert Struktur. Wiederholung. Planung. Und das ist nicht immer das, was uns kreative Seelen am meisten Freude macht. Aber genau da liegt der Schlüssel.
Was bedeutet Dranbleiben für mich?
Ich meine damit nicht einfach: „Mach halt weiter.“ Sondern ich verstehe unter Dranbleiben drei Dinge:
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Etwas wirklich zu Ende bringen. Ein Projekt so lange verfolgen, bis es dort ankommt, wo du es hinführen willst – oder wo es sich im Laufe des Prozesses hinentwickelt.
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Nicht nach wenigen Versuchen aufgeben. Weder bewusst („Das bringt eh nichts“) noch unbewusst („Ach ja, das hab ich ja auch mal probiert…“).
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Langfristig denken. Nicht alles gleichzeitig anfangen und dann schnell frustriert aufgeben. Sondern: Dinge entwickeln, wachsen lassen, durchhalten – mit einer Perspektive, die über den nächsten Tag hinausreicht.
Warum ist das so entscheidend?
Weil es mehrere Anläufe braucht, um wirklich etwas zu verstehen, zu lernen oder zu verbessern. Wer z. B. Veranstalter anschreibt, braucht mehr als drei Mails. Ich sage oft: Schreib 50, schreib 100. Und dann beginne zu analysieren. Schau, was funktioniert hat. Und was nicht. Erst dann kannst du justieren. Das gilt für alles: Förderanträge, Residencies, Galerien. Drei Versuche sind keine Erfahrung. Das ist Trial & Error. Aber kein Weg zur Klarheit.
Außerdem – das ist vielleicht der unbequemste Teil –: Nicht jede°r wird von dir begeistert sein. Und das ist okay. Du brauchst nicht alle. Du brauchst die Richtigen. Und die findest du nur, wenn du dranbleibst.
Und drittens – und das sage ich wirklich oft –: Wir lernen durch Tun, nicht durch Nachdenken. Klar, Reflektieren ist wichtig. Aber der wahre Lernprozess findet im Tun statt. Durch Wiederholung, durch Anpassung, durch Entwicklung. Und das geht nur, wenn du – genau: dranbleibst.
Was kannst du konkret tun?
Ich habe dir ein paar Punkte mitgebracht, die dir helfen können:
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Klarheit über dein Warum. Warum machst du das alles? Was willst du damit bewirken? Was gibt dir Energie? Das ist nicht einmal zu beantworten, sondern immer wieder neu zu fragen.
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Widerstände erkennen. Wo weichst du aus? Was vermeidest du? Das zu beobachten ist der erste Schritt, um es zu verändern.
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Systeme schaffen. Nicht jedes Mal neu erfinden. Finde Abläufe, die dir das Leben leichter machen – bei Mails, Anfragen, Kontakten.
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Gewohnheiten etablieren. Nicht auf die Motivation warten – auf die Routine setzen.
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Offene Fäden dokumentieren. Schreib auf, was noch offen ist. Vergiss es nicht. Und arbeite daran weiter – Schritt für Schritt.
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Projekte daraus machen. Alles, was mehr als zwei Schritte braucht, ist ein Projekt. Gib dem Kind einen Namen.
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Partner°innen suchen. Jemand, mit dem du dich regelmäßig austauschst. Das motiviert. Und es schafft Verbindlichkeit.
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Freude in der Last entdecken. Wenn etwas schwerfällt, ist das nicht das Ende. Vielleicht ist es der Beginn von etwas Wichtigem.
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Überwindung als Energiespender nutzen. Je öfter du dich überwindest, desto mehr Freude wirst du daran finden. Klingt paradox – funktioniert aber.
Und jetzt?
Ich habe heute die Schnecke als Symbol gewählt. Langsam, aber hartnäckig. Und mit einer klaren Spur. Sie weiß nicht, wie lange es dauert. Aber sie bleibt dran. Vielleicht ist das auch dein Symbol für heute?
Wenn du tiefer einsteigen willst, komm in das art!up | Campus. Dort arbeiten wir genau an diesen Themen – gemeinsam, mit Struktur, Feedback und dem, was du brauchst, um deinen Weg wirklich zu gehen. Denn: Deine künstlerische Tätigkeit beginnt bei dir.
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