Echt jetzt? Chancen durch den Coronavirus?

So oft wie in den letzten Tagen habe ich noch selten von "neuen Chancen" sprechen gehört - und das in Zusammenhang mit einer Krise, wie sie diese Welt seit dem Zweiten Weltkrieg wahrscheinlich noch nicht erlebt hat - bzw. erlebt haben wird, denn noch sind wir ja mittendrin.

Wie immer jede°r einzelne auch darüber denken mag, eines ist klar: Nichts hat das Leben von so vielen Menschen gleichzeitig so schnell auf den Kopf gestellt wie diese Pandemie - genauer gesagt: wie die Maßnahmen, die diese Pandemie in den Griff bekommen sollen.

Denn der Virus selbst hat ja - noch! - nicht so viele Opfer gefordert (mehr als genug, natürlich). Was im Moment aber weitaus unmittelbarer auf alle wirkt, ist das Gegenmittel, um den Virus möglichst bald zu stoppen: der praktisch komplette Stillstand des öffentlichen Lebens in immer mehr Gegenden dieser Erde.

Künstler°innen und die Kulturbranche hat es als allererstes erwischt, noch bevor die anderen Lebens- und Wirtschaftsbereiche nachziehen mussten: Veranstaltungen wurden eingeschränkt und bald danach komplett untersagt, das gesamte öffentliche Kulturleben hat innerhalb weniger Tage eine Vollbremsung hingelegt.

Verlegt hat sich alles auf die derzeit einzig möglichen Kanäle: "online" in all seinen vielfältigen Ausformungen - und auf die Möglichkeit, sich zurückzuziehen und ungestört Neues zu schaffen oder Altes aufzuarbeiten.

Viel ist da auch von "neuen Chancen" gesprochen worden, ich höre es fast täglich:

Neue Möglichkeiten, neue Techniken, neue Plattformen....

Dazu kommt die "Chance" sich konzentrieren zu können, nicht mehr abgelenkt zu sein, viel Zeit zu Hause zu verbringen, Zeit für die künstlerische Tätigkeit zu haben und neues ausprobieren zu können.

Nicht, dass du mich falsch verstehst:

Natürlich sind das alles Chancen und ich wünsche dir aus ganzem Herzen, dass du sie nutzt - und nutzen kannst. Denn viele Kolleg°innen sind jetzt ja auch noch dazu als Privatlehrerinnen ihrer Kinder im Einsatz, haben gar nicht die Zeit oder ausreichend Raum, um wirklich kreativ tätig zu sein oder sich viel um neue Wege der Vermarktung, etc. zu kümmern.

Selbstverständlich ist es gut, diese Möglichkeit, da sie uns doch schon aufgezwungen ist, zu nutzen. Natürlich ist es gut, zu sehen, was du jetzt, in dieser Situation tun kannst. Eine nicht veränderbare Situation zu akzeptieren und dann zu sehen wie man damit umgeht, ist sowieso immer die beste Strategie.

Gleichzeitig ist es aber auch genau dieser Virus - und seine Folgen -, der gnadenlos offenlegt, was bisher im täglichen vor-sich-hin-tun so gerne übersehen wurde:

Die wenigsten Künstler°innen haben Ressourcen, um bei einem unvorhergesehenen Einkommensausfall auch nur für kurze Zeit durchkommen zu können, keine Ersparnisse, keine Rücklagen, kein "passives Einkommen", was auch immer diese Möglichkeiten sein könnten.

Die wenigsten haben aber auch - und das ist meiner Meinung nach das gravierendere - einen Plan, wie sie überhaupt gezielt an ihrer künstlerischen Tätigkeit und Karriere so arbeiten können, dass es eben KEIN Tag für Tag dahin wursteln ist. Sondern ein Schritt-für-Schritt zugehen auf eine Lebenssituation, die NICHT durch ein unvorhergesehenes äußeres Ereignis sofort in sich zusammenfällt.

Die allermeisten können sich das nicht nur nicht vorstellen - sie haben nicht einmal darüber nachgedacht. "Künstler-sein" wird einfach viel zu selbstverständlich mit einer prinzipiell prekären Lebenssituation assoziiert. Und das, obwohl es doch genug Beispiele - in allen Sparten - dafür gibt, dass auch künstlerische und kreative Tätigkeit zu einigem Wohlstand führen kann.

"Die haben eben Glück gehabt" - oder "gute Beziehungen" oder sie "sind halt kommerziell" - du weißt, wovon ich rede und du könntest diese Aussagen sicherlich durch so manche weitere ergänzen.

Haben wir Corona gebraucht, um das klarzustellen und ganz brutal offenzulegen?

Dass jetzt staatliche Hilfen das Schlimmste verhindern sollen (und hoffentlich werden), dass es möglicherweise sogar ein komplettes Umdenken hin zu einem Grundeinkommen für alle geben kann ist gut und schön. Und wäre toll!

Doch WENN wir etwas aus dieser Krise gelernt haben sollten - und WENN es eine Chance sein soll, die uns der Virus und seine Folgen bieten, dann nicht, dass Künstler°innen, Kreative und Kulturarbeiter erst recht in ihrer prekären Situation bestätigt und gar einzementiert werden, sondern: dass es nicht "neue Idee zur Vermarktung", "neue Kanäle um Kunst zu präsentieren", "neue Wege zur Finanzierung" und so weiter, braucht, SONDERN:

Ein neues Denken, was Kunst und künstlerische Tätigkeit bedeuten und wir jede°r Einzelne seinen und ihren künstlerischen Lebensentwurf so umzusetzen gedenkt, dass damit ein gutes, selbstbestimmtes und auch selbst-abgesichertes Leben möglich ist.

Eine utopische Forderung?

Ich fordere sie ja gar nicht von der "Gesellschaft" - denn die ist wie sie ist, und für uns kaum mehr zu beeinflussen als die Verbreitung des Virus: zwar kann jeder seinen Beitrag leisten, aber erst durch das Zusammenwirken vieler unterschiedlicher Faktoren bewegen wir uns auf eine Lösung zu.

Nein, die utopische Forderung müssen wir schon an uns selbst stellen:

Nämlich endlich selbstbewusst zu unserer Arbeit zu stehen und nicht nur zu fordern, sondern zuallererst selbst klar zu haben, dass sie etwas und was sie wert ist - für uns UND für die Gesellschaft!

Dazu braucht es, damit dies kein frommer Wunsch bleibt, ein klares Konzept und einen Plan, wie dies umzusetzen ist, für die spezielle Tätigkeit und die Situation jede°s Einzelne°n - eine Strategie, wie die künstlerische Tätigkeit nicht nur eine Tätigkeit, sondern eine Karriere, ein Beruf, ein Unternehmen wird.

Dazu möchte ich ebenfalls mit MEINER Tätigkeit beitragen, mit meinen Artikeln und Videos, vor allem aber mit den ganz konkreten Angeboten:

Zurzeit mit dem Online-Kurs "Kunst ° Leben ° Können" in dem ich ganz genau DAS mit den Teilnehmer°innen erarbeite:

Aus deiner Vision, deinem Traum ein konkretes künstlerisches / kreatives Unternehmen zu erschaffen und es Schritt für Schritt umzusetzen.

Nähere Infos dazu findest du hier:

Kunst ° Leben ° Können | Online ° Kurs

Gerne kannst du mir bei Fragen jederzeit schreiben oder dir auch ein persönliches Gespräch (online, natürlich 😉 ) vereinbaren: [email protected]

Ich freue mich, wenn du mit dabei bist!

Bis bald schon,

Peter

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